In der Antike waren sie mehr wert als Gold, sogar Kriege wurden um sie geführt. Als „Pfeffersack“ wurde im 19. Jahrhundert ein reicher Kaufmann bezeichnet. Heute sind Gewürze und Kräuter frisch oder getrocknet für jedermann erhältlich und erschwinglich. In Zeiten von „Was kann ich denn noch essen“ geben sie nicht nur unseren Mahlzeiten und Getränken mehr Geschmack, sie strotzen nur so vor gesunden Inhaltsstoffen.
Rosmarin - das Weihrauchkraut
Die ätherischen Öle des Rosmarin wirken sich positiv auf die Funktionsweise und Gedächtnisleistung des Gehirns aus. Um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, trugen Schüler im antiken Griechenland bei Prüfungen einen Kranz aus Rosmarin. Erste Studien im Zusammenhang mit der Entstehung von Demenz und Alzheimer sind bereits veröffentlicht worden. Weiterhin wirkt konzentrierter Rosmarin-Extrakt immunaktivierend, leberentgiftend und gallebildend. Auch rheumatische Beschwerden sollen gelindert werden können. Rosmarin kann außer als Gewürz zu Lamm, Fisch oder Ofen-Gemüse auch als Tee oder zur Aroma-Therapie verwendet werden.
Zimt - die Kraft zu heilen und zu schaden
Schon um 500 v. Chr. lobte Hippokrates die antiseptische Wirkung von Zimt. Es bringt den Kreislauf in Schwung und hellt die Stimmung auf, wirkt aber gleichzeitig besänftigend und beruhigend. Zusätzlich stabilisiert Zimt den Blutzuckerspiegel. Es empfiehlt sich jedoch, den echten Ceylonzimt zu verwenden, da er geringere Gehalte des Giftstoffes Cumarin aufweist als der aus China stammende Cassia-Zimt. In Fertigprodukten wird meist der günstigere Cassia-Zimt verwendet. Einige Menschen reagieren auf Cumarin mit Leberschäden. Daher sollten vor allem Kinder nicht mehr als z.B. 4 Zimtsterne oder 75 g Fertig-Müsli pro Tag verzehren.
Vanille - die Königin der Gewürze
Schon die Azteken würzten ihre Schokolade mit Vanille. Sie sollte die Liebeslust erhöhen. Das Gewürz aus dem Samen einer Orchideenart mindert Stressgefühle, stärkt die Psyche und gilt als Stimmungsaufheller. Gerade im Winter ist die Vanille daher besonders beliebt. Die frische Vanilleschote ist annähernd geschmackslos. Ihre Aromastoffe werden erst in einem Fermentationsprozess freigesetzt. Die Blüten der Pflanze müssen zudem von Hand bestäubt werden, weshalb Vanille so teuer ist. Das synthetische Produkt ist zwar billig, schmeckt jedoch nicht so aromatisch und steht im Verdacht, Nerven und Erbgut zu schädigen.
Kurkuma - das "heilige Pulver"
In Indien hat das goldene Gewürz aus der Familie der Ingwer-Gewächse den Beinahmen „heiliges Pulver“. Es gibt dem Curry-Pulver die gelbe Färbung und wird in der indischen Heilmedizin Ayurveda bei Verdauungsbeschwerden, zur Behandlung von Fieber und Infektionen, Leber- und Gallenleiden sowie Herzerkrankungen verwendet. Studien haben außerdem gezeigt, dass Kurkuma helfen kann, ein Entzündungs-Geschehen bei Reizdarm, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu reduzieren. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt sogar die Verwendung von Kurkuma gegen Rheuma, vor allem da der farbgebende und heilende Inhaltsstoff, das Curcumin, keinerlei bekannte Nebenwirkungen verursacht. In der Küche findet Kurkuma Anwendung in Fleisch- und Gemüse-Gerichten.
Schwarzkümmel - das Allheilmittel
Die positiven Eigenschaften, die Schwarzkümmel zugeschrieben werden, sind so zahlreich, dass sie den Rahmen des Artikels sprengen würden. Er wirkt unter anderem entzündungshemmend, blutdrucksenkend, entkrampfend, antidiabetisch und Insulin sensibilisierend.
Gewürznelke - die Entzündungshemmerin
Salbei - der Heilende
„Wie kann ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?“ lautet ein altes Sprichwort aus Italien. Schon der lateinische Name, Salvia officinalis, was heilende Arzneipflanze bedeutet, deutet auf ein besonders wirksames Gewächs hin.