Vorsicht: Gibt man Tofu in eine Suchmaschine im Internet ein, wird auch ein Produkt namens Seitan ausgegeben. Meist mit Tofu und Tempeh sprichwörtlich in einen Topf geworfen, wird Seitan jedoch nicht aus Sojabohnen, sondern aus Weizengluten hergestellt.
Umwelt
Wer sich näher mit Ernährung beschäftigt, wird nicht drum herum kommen, sich auch mit Themen wie Umwelt und Landwirtschaft zu befassen. Hülsenfrüchte besitzen glücklicherweise eine für die Landwirtschaft sehr wichtige Eigenschaft: Sie binden Stickstoff. Auf diese Weise erhöht sich die Bodenfruchtbarkeit und eine nachhaltige Landwirtschaft wird unterstützt. Doch auch hier ist nicht alles Gold was glänzt: Sojapflanzen aus konventionellem Anbau sind häufig genmanipuliert. Zudem stammt ungefähr die Hälfte der weltweiten Soja-Produktion aus Südamerika. Umweltschützer kritisieren, dass vor allem in Argentinien und Brasilien große Teile des Regenwaldes abgeholzt wurden, um den Soja-Anbau auszuweiten.
Gesundheit
Hülsenfrüchte im Allgemeinen können – kombiniert mit einer gesunden Ernährung – der Entstehung von Adipositas (Fettleibigkeit) und chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Krebs entgegenwirken. Ein regelmäßiger Soja-Verzehr soll laut Studien zum Beispiel einen präventiven Effekt auf Brust-, Darm- und Prostata-Krebs haben.
Die Tatsache, dass Soja auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, ist nicht von der Hand zu weisen. Die hohen Gehalte an Phytinsäure in Sojabohnen reduzieren die Aufnahmefähigkeit verschiedener Mineralstoffe im Darm. Trypsin-Inhibitoren verschlechtern die Verdauung von Proteinen. Der Bedarf an Vitamin D und B12 ist bei häufiger Soja-Aufnahme erhöht. Außerdem kommen in Sojabohnen Phytoöstrogene vor. Hierbei handelt es sich um sogenannte Pflanzenhormone, die die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen und sogar unfruchtbar machen können. Bei Kindern kann Phytinsäure zu Wachstumsstörungen führen. Vor allem Kleinkinder sollten keine Soja-Erzeugnisse essen. Gelegentlicher Soja-Verzehr stellt für die meisten erwachsenen Menschen jedoch kein Problem dar.
Wenn Sie im Supermarkt Sojaprodukte kaufen, gibt es ein paar Details zu beachten. Zunächst sollten Sie darauf achten, dass möglichst wenige Zusätze enthalten sind. Auf der Zutatenliste von naturbelassenem Tofu sollte nicht mehr stehen als Sojabohnen, Wasser und ein Gerinnungsmittel (meist Zitronensäure oder Kalziumsulfat). Stärker verarbeitete Produkte wie zum Beispiel Tofu-Würstchen sollten Sie meiden. Zur Herstellung werden meist Gluten, modifizierte Stärke oder verschiedene Zuckerzusätze, sowie Konservierungsstoffe verwendet. Da Seitan aus Weizengluten besteht, sollte er ebenfalls gemieden werden.
Als Alternative sind trotz der etwas geringeren biologischen Wertigkeit Bratlinge aus Bohnen, Linsen oder Lupinen oder auch Falafel aus Kichererbsen geeignet – aber bitte selbst zubereitet. Weitere gute pflanzliche Protein-Quellen sind Nüsse, Samen (vor allem Hanfsamen), Quinoa und Amaranth.