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Wissenswertes

Leukozyten - Die Polizei in unserem Blut

Foto: istockphoto

Leukozyten sind kernhaltige Zellen im menschlichen Blut. Da sie farblos sind, bezeichnet man sie auch als weiße Blutkörperchen. Als Gesundheitspolizei unseres Körpers sorgen sie für die Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren. Die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöht sich auch bei allergischen Reaktionen, Giftstoffbelastungen, Wurminfektionen und Autoimmunkrankheiten.

Bildung und Unterteilung der Leukozyten


Leukozyten werden im roten Knochenmark als sogenannte Vorläufer- oder Stammzellen gebildet. Je nach Aufgabe und Funktion differenzieren sie sich anschließend in unterschiedliche Zellen.

  • Neutrophile Granulozyten (50 - 70%)
  • Lymphozyten (25 - 40%)
  • Eosinophile Granulozyten (1 - 5%)
  • Basophile Granulozyten (0 - 3%)
  • Monozyten (2 - 8%)


Die neutrophilen Granulozyten bilden die Hauptgruppe der weißen Blutkörperchen. Sie dienen der Abwehr von unspezifischen Krankheitserregern und können vom Blut ins Gewebe wandern.
Lymphozyten sind die wirkungsvollste Waffe unseres Immunsystems. Sie erkennen alle Fremdstoffe, Viren und Bakterien in unserem Körper. Um uns zu schützen, lernen sie stetig dazu. Es gibt zwei Arten von Lymphozyten. Die B-Lymphozyten sind für die spezifische und unspezifische Abwehr von Krankheitserregern zuständig. Um diese Aufgabe zu erledigen, bilden sie Immunglobuline, sogenannte Antikörper (IgA, IgG, IgM, IgE). T-Lymphozyten haben eine andere Abwehrmethode. Sie überwachen ständig die Membranzusammensetzung der Körperzellen. Befinden sich krankhafte Veränderungen an dieser Oberfläche, zerstören sie die Zelle. Erhöhte Lymphozytenwerte weisen auf eine Nebennierenschwäche hin, die durch zu viel Stress und kohlenhydratlastige Ernährungsweise entsteht.

Eosinophile Granulozyten sind vor allem dafür verantwortlich, Parasiten abzuwehren (z.B. Würmer). Auch bei  allergischen Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen, Neurodermitis und bei Autoimmunerkrankungen ist die Anzahl der eosinophilen Granulozyten erhöht. Stress, Kortisontherapie und schwere akute Infektionen reduzieren die Anzahl der eosinophilen Granulozyten.

Basophile Granulozyten sind ebenfalls an bestimmten allergischen Reaktionen (Asthma, Nesselsucht, Heuschnupfen) beteiligt. Im Rahmen der Gedächtnis-Immunantwort sind sie eine wichtige Quelle für Botenstoffe. Eine Immunisierung gegen bakterielle Infekte erfolgt nur bei Anwesenheit von ausreichend basophilen Granulozyten. Ihnen wird eine Schlüsselrolle bei der Immunabwehr zugedacht. Erniedrigte Werte entstehen durch Stress, erhöhten Kortisonhaushalt, Kohlenhydratüberschuss, Progesteronmangel und allgemeine Drüsenschwäche.

Monozyten sind für das "Auffressen" von Mikroben und Gewebstrümmern (Phagozytose) zuständig. Befinden sie sich im Gewebe, werden sie auch als Makrophagen bezeichnet. Virusinfektionen, Autoimmunerkrankungen, Bakterien und Parasiten erhöhen die Anzahl der Monozyten. Erniedrigte Werte sind eher selten. Treten sie jedoch auf, handelt es sich um eine allgemeine Blutbildungsstörung.


Normalwerte für Leukozyten
Die Anzahl der Leukozyten im Blut ist vom Alter abhängig.
Erwachsene         3,9 - 10,0  / nl
Schulkinder        5,0 - 15,0  / nl
Kleinkinder        6,0 - 17,5  / nl
Neugeborene    9,0 - 30,0  / nl

Zu niedrige und zu hohe Leukozytenwerte im Blut weisen auf eine Erkrankung hin.

Leukozyten zu niedrig


Sind zu wenig Leukozyten vorhanden, ist die Abwehr geschwächt. Das kann ein Zeichen für einen beginnenden Infekt mit Viren oder Bakterien sein. Mögliche Ursachen können auch eine Überfunktion der Milz, Strahlentherapie bei Tumorgeschehen, Pilze und Wurmbelastungen sein.  Medikamente, wie beispielsweise Psychopharmaka, Schmerzmittel und Schilddrüsenmittel erniedrigen ebenfalls die Anzahl der Leukozyten.

Nach meiner Erfahrung gehen niedrige Leukozytenwerte auch mit einer Belastung des Darms einher. Diese zeigt sich meistens in Verbindung mit einem Mangel an Vitamin B12.

Im Rahmen einer Chemo- und Strahlenbehandlung ist darauf zu achten, dass die Leukozytenwerte nicht unter 3,0/nl sinken. Sollte dies der Fall sein, muss die Therapie vorerst ausgesetzt werden.

Analog betrachtet, besteht bei einer geringen Anzahl an Leukozyten auch auf seelisch-geistiger Ebene eine verminderte Abwehrleistung gegen äußere Einflüsse. Es fehlt dem Menschen an innerer Standfestigkeit und Abgrenzung.

Leukozyten zu hoch


Die weißen Blutkörperchen kämpfen gegen Krankheitserreger, Tumorzellen oder Giftstoffe. Erhöhte Leukozyten weisen auf diese vermehrte Aktivität hin. Stress kann auch eine mögliche Ursache sein. In diesem Fall gibt es keine Anzeichen für weitere Erkrankungen und keine erhöhten Entzündungswerte (CRP) im Blut.

Sind alle Blutbestandteile, Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten erhöht, so handelt es sich um eine Blutbildungsstörung  im Knochenmark. Weitere Untersuchungen, wie z.B. das Prüfen einer Bleibelastung, sollten folgen.

Vergleichen wir die erhöhte Anzahl der Leukozyten mit einer verstärkten Abwehrbereitschaft, so besteht analog auf seelisch-geistiger Ebene auch eine verstärkte Abwehr bzw. ein erhöhtes Aggressionspotential. Das ist sicherlich sinnvoll beim Kampf gegen Giftstoffe und Erreger, allerdings nicht, wenn der Gegner fehlt. Die Aggression kann sich in Form von Wut nach Außen entladen, aber auch gegen sich selbst gerichtet werden. Das führt häufig zu Stauungen in der Galle. Dieser Zustand ist durch erhöhte Gallewerte im Blut erkennbar (Eisen-Kupfer-Quotient erhöht).

Laboruntersuchung


Im Rahmen einer Laboruntersuchung ist es möglich, erhöhte oder erniedrigte Leukozyten und deren mögliche Ursache festzustellen.

Autor: Lothar Ursinus

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