Bluthochdruck
Bluthochdruck ist der bedeutendste Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Es ist die häufigste Erkrankung in Deutschland und den übrigen Industrienationen. Etwa jeder zweite über 60 Jahre ist davon betroffen. Die gute Nachricht: durch geeignete Präventions- und Selbsthilfemaßnahmen lässt sich Hypertonie behandeln.
Normal sind Blutdruckwerte unter 140/90 mmHg. Bei Bluthochdruck (auch arterielle Hypertonie oder arterieller Hypertonus genannt) werden diese Messwerte ständig überschritten. Nur bei etwa zehn bis zwanzig Prozent der Betroffenen sind spezielle Erkrankungen, etwa der Nieren, Nebennieren oder Schilddrüse, die Ursache. Mit Behandlung dieser Erkrankungen reguliert sich auch der erhöhte Blutdruck.
Beschwerden und Diagnose
Tückischerweise sind leicht erhöhte Blutdruckwerte zwischen 140/90-160/100 mmHg nicht spürbar. Im Gegenteil, die Betroffenen fühlen sich vitaler und weniger müde. Erst später macht sich der erhöhte Blutdruck bemerkbar. Die ersten Anzeichen sind morgendliche Kopfschmerzen, gerötete Gesichtsfarbe, Schwindel oder Luftnot bei körperlicher Belastung. Herzklopfen oder -stolpern, Nervosität und Schlafstörungen kommen später hinzu. Die Folgen für die Gesundheit sind auf Dauer schwerwiegend. Ständig zu hoher Druck belastet das Herz und die Gefäße. Weitere Symptome hängen von möglichen Gefäß- oder Organschäden ab. Plötzliche Sehstörungen, auch Doppelbilder, können ein Warnzeichen für einen Schlaganfall sein.

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Diagnose: Wiederholte Druckmessungen können die Verdachtsdiagnose bestätigen. Ergänzend bringt eine Vital- und Stoffwechselanalyse über das Labor Klarheit.
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Ursachen
Etwa 80-90% aller Bluthochdruckerkrankungen haben keine organische Ursache und werden als „essentielle Hypertonie“ eingestuft. Eine große amerikanische Studie (nurses health study II, 2009) mit 84.000 teilnehmenden Frauen zeigte, dass drei von vier Bluthochdruckerkrankten die Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, regelmäßigen Alkoholkonsum oder die Einnahme von Schmerzmitteln aufzeigten. Das bestätigen noch einmal die Arbeiten von Prof. Dr. Schole. Er weist in seinem Buch „Regulationskrankheiten“, auf die katabole Stoffwechselentgleisung bei Bluthochdruck hin. Auslöser laut Schole sind: Dauerstress, kohlenhydratlastige Ernährungsweise, Bewegungsmangel und Umweltbelastungen. Einen Großteil dieser Auslöser können wir selbst beeinflussen. Eine Änderung der Lebensgewohnheiten ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Blutdrucksenkung. Zu bedenken ist außerdem, dass Medikamente, wie z.B. die Antibabypille, Cortisonpräparate, Antirheumatika und Drogen, zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen können.
Übergewicht reduzieren bringt häufig am meisten
Mehr als die Hälfte der Menschen mit Bluthochdruck sind übergewichtig. Körpergewicht und die Höhe des Blutdrucks gehen Hand in Hand. Bereits eine moderate Gewichtsabnahme um 5 kg kann den Blutdruck um 3-10 mmHg senken; 10 kg sogar um 5-20 mmHg. Eine gesunde Ernährung sollte einen hohen Gemüseanteil, kaltgepresste, hochwertige Pflanzenöle sowie ausreichend mageres Fleisch und Fisch enthalten. Lebensmittel mit einem hohen Kohlenhydratanteil oder Stärke sollten stattdessen gemieden werden. Dazu zählen neben Süßwaren auch Brot, Nudeln und Kartoffeln.
In Versuchen wurde nachgewiesen (Crapo 1980 und Jenkins 1982), dass Kartoffeln einen deutlich höheren Insulinausstoß verursachen als Rohrzucker. Somit können Kartoffeln deutlich zum Übergewicht beitragen. Mit dem individuellen Stoffwechselprogramm von gesund + aktiv ist es leicht und bequem, das Gewicht zu reduzieren. Eine Vital- und Stoffwechselanalyse (42 Blutwerte aus dem Labor) und Ihre Blutgruppe geben vor, welche Nahrungsmittel optimal zu Ihrem Stoffwechsel passen.
Bewegung und Entspannung
Regelmäßige Bewegung wirkt blutdrucksenkend, stimmungsaufhellend, stoffwechselanregend und kräftigt die Muskulatur. So ganz nebenbei wird durch den hohen Energiebedarf die Gewichtsreduktion unterstützt. Leichte bis mittlere körperliche Betätigung reicht dafür schon aus. Vorsicht bei Überanstrengung und Erschöpfung. Gemäßigter Ausdauersport ist am besten. 3-4 x pro Woche 30-60 Minuten regelmäßig Ihre Lieblingssportart ausüben wäre ideal. Die Erholungsphase nach dem Sport ist für die Stoffwechselregulation von Bedeutung. Während der körperlichen Aktivität arbeitet der Stoffwechsel katabol (Energiestoffwechsel). In der Ruhephase schaltet er auf anabol (Regeneration und Aufbau) um. Menschen mit Bluthochdruck haben überwiegend einen katabolen Stoffwechsel. Die Abwechslung zwischen Ruhe und Bewegung ist neben der körperlichen Fitness ebenfalls ein gutes Stoffwechseltraining.
Anhaltender Stress treibt den Blutdruck in die Höhe und wirkt sich allgemein negativ auf die Gesundheit aus. Richten Sie sich deshalb ein Zeitfenster für Entspannung, Atemübungen, Yoga oder autogenes Training ein.
Was bietet die Naturheilkunde?
Blutdrucksenkende Naturheilmittel als Ersatz für die von der Schulmedizin eingesetzten Medikamente gibt es nicht. Neben der Änderung der Lebensgewohnheiten gibt es jedoch unterstützende Möglichkeiten aus der Pflanzenwelt oder der Homöopathie. Fragen Sie hierzu Ihren gesund + aktiv - Therapeuten. Er wird anhand Ihrer Laboruntersuchung feststellen, was am besten zu Ihnen passt.
Die Mühe lohnt sich
Änderungen oder Optimierungen des individuellen Lebensstils sind meist mühsam und aufwändig. Oft suchen wir nach einfachen, bequemen und schnellen Lösungen. Tatsächlich kann nicht immer auf den Einsatz blutdrucksenkender Medikamente verzichtet werden. Jedoch halten es selbst führende Kardiologen für möglich, dass sich bei einem leichten Bluthochdruck allein durch Veränderungen der Lebensgewohnheiten wieder normale Blutdruckwerte erreichen lassen.
Autor: Lothar Ursinus