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Gesunder Darm durch Ekeltherapie?

Eine neue Therapie lässt Menschen, die von chronischem Durchfall geplagt sind, neue Hoffnung schöpfen. US-Ärzte behandeln Durchfall-Patienten, indem sie ihnen Fäkalien gesunder Menschen übertragen. Im Journal of Clinical Gastroenterologie bejubeln Studien Heilungsraten von 90 bis 100 Prozent durch die Verpflanzung von Stuhl gesunder Spender direkt in den Dickdarm von Patienten. Die Therapie klingt so einfach wie ekelerregend.

Der Haken an der Sache: In einer Studie wurde der Therapieerfolg bei nur zehn Probanden und in einer anderen bei nur zwölf Probanden festgestellt. Dennoch ruft der Chefredakteur des Magazins, Martin Flog, bereits die große Stunde der "Fäkalien Bakterientherapie" aus.

Es ist schon erstaunlich wie unkritisch derartige Meldungen veröffentlicht werden. Die führende deutsche Gastroenterologie äußert sich dazu kritisch.

Die Bedeutung der Darmflora für ein gesundes Immunsystem und einen funktionierenden Stoffwechsel heben Mediziner in den vergangenen Jahren immer deutlicher hervor. In der Tradition der Naturheilkunde stand der Darm schon immer im Fokus der Therapie. Wir haben im Darm zehnmal mehr Bakterien als der gesamte Körper Zellen hat. Insgesamt bringen sie ein Gewicht von zwei Kilogramm auf die Waage. Wie die Darmflora zusammengesetzt ist, hängt in erster Linie von äußeren Faktoren und der inneren Drüsentätigkeit ab. Bis zur Geburt ist der menschliche Darm keimfrei. Erst mit der Aufnahme von Nahrung siedeln sich Bakterien an. Studien zufolge entwickelt jeder eine individuelle Bakterienstruktur, seinen "individuellen Fingerabdruck" von Bakterien, mit denen der Mensch in einem symbiotischen Verhältnis lebt.

Entscheidend für die Bakterienkultur ist die Ernährung. Wer sich nur von Fast Food ernährt, kultiviert eine völlig andere Darmflora, als ein Rohkost-Fan. Eine fett- und kohlenhydratreiche Ernährung steht dringend im Verdacht, die Vermehrung jeder Bakteriengattung zu fördern, die besonders gut Nahrung verarbeitet und ihren Wirt dick macht.

Die Zusammensetzung der Darmflora ist entscheidend für den Stoffwechsel. Auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa spielt die Bakterienflora eine große Rolle. Durchfall oder Verstopfung und Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln werden häufig mit einer gestörten Bakterienkultur des Darms in Verbindung gebracht. Laboruntersuchungen der Darmflora bringen zwar Hinweise auf eine Störung der Bakterienkultur, nicht aber auf die dafür verantwortliche Ursache. Der Darm steht in einem engen Zusammenhang mit der Aktivität der Bauchspeicheldrüse, Leber, Galle und Niere. Ist die Funktion der wichtigen Organe gestört, hat dies Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Darmflora. Auch das Verhältnis von Kalium, Calcium, Magnesium und Natrium zueinander spielt für die Darmflora eine wichtige Rolle. Störungen im Mineralstoffhaushalt können zu einem Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts im Darm führen.

Klarheit bringt die Vital- und Stoffwechselanalyse von gesund & aktiv. Mögliche Auswirkungen und Ursachen für eine gestörte Darmflora lassen sich dadurch sicher erkennen.

Der Weg zu einem gesunden Darm führt über eine gesunde Ernährung mit den Nahrungsmitteln, die individuell zum Stoffwechsel passen.

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